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24. Juli 2015

Langsam nähert sich unsere gemeinsame Tour dem Ende. Sibylle fliegt am Sonntag Morgen von Bordeaux nach Basel. Ist immer schwierig so eine Tour auf ein Datum hin abzuschliessen. Entweder es wird von Anfang an jeder Tag geplant… so und so viele Kilometer, damit es dann zum Schluss aufgeht – oder mannfrau lässt sich einfach treiben, was unsere Wahl war… hat den Nachteil, dass es eben nicht aufgeht und mannfrau entweder zum Schluss ganz viele Kilometer oder eben ganz wenige macht. Das wir es nicht bis Bordeaux schaffen würden war mir von Anfang an klar, vier Tage mehr und wir hätten es geschafft. So haben wir uns für heute vorgenommen bis Soulac-sur-Mer zu fahren (ca. 30km), dass bereits im Médoc côté océan liegt, also müssen wir die Girondemündung mit der Fähre überqueren.

Da der Weg nicht weit ist, lassen wir uns Zeit. Sibylle streift noch durch die Läden von La Palmyre… viele sind es nicht und doch lässt sich da immer einige Zeit verbringen… dafür sind sie ja auch da.

Danach fahren wir gemütlich der Küste entlang Richtung Royan, von wo wir dann die Fähre nehmen. Fährt alle 40-50 Minuten eine, Internet sei dank kann mann das heute alles ohne grosse mühsame Abklärungen checken – alles online zu finden.

Auf einem Schild werden wir gewarnt „Piste Cyclable – Tracé localement difficile“, heisst: es gibt Steigung und Gefälle im Veloweg… für die Gegend ausserordentlich!! 😉

Anfangs nochmals durch Wald gelangen wir schon bald in die Vororte von Royans, die sich als edle, gepflegte Badeorte erweisen, der Weg mehr oder weniger immer dem Meer entlang. Mal vor, mal hinter den Villen mit Blick auf’s Meer.

Schon bald erreichen wir Royan. Die Stadt lassen wir links liegen – gäbe sicherlich auch hier einiges zu sehen. Die Stadt wurde 1945 fast komplett durch Luftangriffe der Alliierten zerstört und in den 50er Jahren von renommierten Architekten wie Le Corbusier und Niemeyer recht schnell wieder aufgebaut. Wir aber fahren gleich zur Fähre, die schon bald angedampft kommt. Immer wieder erstaunlich was in so ein Schiff alles reinpasst – so gross sehen die Fähren gar nicht aus. Die Überfahrt zum Pointe de la Grave dauert etwa eine halbe Stunde. Die Fähre schaukelt leicht auf den Wellen und wir lassen uns den Wind um die Ohren blasen – eigentlich nicht kalt und doch fröstelt einem mit der Zeit. Meer, Wind und Weite begleiten uns die ganze Küste entlang….

Runter von der Fähre fahren wir gleich ein Stück dem Veloweg entlang, begleitet von den Schienen einer alten Eisenbahnlinie auf der heute nur noch ein Touristenzug zwischen dem Point de la Grave und Soulac-sur-Mer hin und her tingelt. Schon nach einem Kilometer trinke ich an einem Strandimbiss einen Kaffee und Sibylle schaut sich den Strand jenseits der Düne an… sie möchte gerne noch eine Weile an den Strand… ich wäre gerne weitergefahren aber eigentlich spielt es wirklich keine Rolle, es sind nur noch ca. 7km… also legen wir uns an den weiten Sandstrand… ich döse ein wenig vor mich hin und Sibylle macht einen ausgedehnten Strandspaziergang.

Als ich aufwache ist der Himmel schon ziemlich dunkel und in der Ferne sieht man die Regenwände Richtung Royan ziehen… ist nicht ganz klar ob es zu uns kommt oder nicht… als Sibylle zurück kommt fallen aber die ersten Tropfen. Schnell packen wir zusammen, nehmen unsere Fahrräder und stossen sie Richtung Weg… und dann ist der Regen da… heftig regnet es… ich würde es vorziehen unter einen Baum zu stehen, erfahrungsgemäss dauert es keine 10 Minuten wenn der Wind so bläst und die Wolken so schnell ziehen… aber Sibylle ist schon nass und beginnt zu frieren, möchte in den nächsten Ort Le Verdun-sur-Mer fahren um dort ein Hotel zu nehmen. So fahren wir in strömendem Regen los, wir haben die Regenjacke an aber meine Hosen sind innert Kürze klatschnass… aber eben, keine 10 Minuten später, als wir in den Ort einfahren scheint bereits wieder die Sonne und ein warmer Wind bläst – aber die 10 Minuten hatten es in sich 😏… also nächstes Mal: besser irgendwo unterstehen (falls möglich).

Le Verdon-sur-Mer liegt nicht direkt am Meer und ist ein richtiges „Kaff“… hier gibt es nicht viel… aber wir finden auch hier ein Hotel „La Terrasse“. 47 Euro kostet das Zimmer. Die Hotelpreise sind trotz Hochsaison sehr moderat… wir haben für das günstigste Zimmer 35 Euros und für das teuerste 110 Euros (war ein 3 Sternhotel) bezahlt. Im Schnitt für ein 2 Sterne-Hotel so um die 70/80 Euros, was nicht viel ist wenn mannfrau es durch zwei teilen kann und komfortabler als ein Zelt 😉… natürlich auch luxuriös, aber wir haben es sehr genossen.

Zum Apéro finden wir sogar noch eine Bar am Strand – irgendwo stösst Le Verdon-sur-Mer doch noch ans Meer, müsste ja auch bei dem Namen. Aber hier ist wirklich nicht viel los, das örtliche Team der Pompiers spielt Volleyball und wir ein Rummi…

Zum Abendessen finden wir ein Restaurant gleich neben dem Hotel… hatten wir vorhin beim Hotelbezug gesehen… Grill auf dem Holzfeuer. Das ganze Restaurant im Westernstil eingerichtet, wir die einzigen Gäste, die Bedienung sehr freundlich und humorvoll. Ich probier’s wiedermal mit Fleisch… die Dame fragt zwar zweimal nach und schaut mich mitleidig an als ich „bien cuir“ sage, aber es kommt tatsächlich „bien cuir“ und ist nur noch leicht rosa… so kann ich es essen, von Zeit und Zeit mal. Das Essen wirklich gut.

Link zu den Bildern…

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