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23. Juli 2015

Um den Blechbüchsen auszuweichen und in aller Ruhe auf den Strassen fahren zu können stehen wir früh um 6 Uhr auf und machen uns um halb sieben auf die Räder. Abgesehen von einzelnen Lieferwagen und einzelnen Autos, deren Fahrer vermutlich zur Arbeit müssen, fahren wir ungestört Richtung Pont d’Oléron… schön so früh am morgen… das Wetter wolkenlos heute… noch etwas küh. Um halb acht sind wir schon bei der Brücke, wo, oh Schreck!! schon ein kleiner Stau steht… was ist los? Der Blechbüchsenschlange entlang fahren wir an die Spitze wo einige Polizisten stehen und die Büchsen stoppen. “Allez-y…“, rufen sie uns freundlich zu „… pour les velo c’est OK“ – strahl 😀… wir lassen voller Freude die Schlange hinter uns und fahren auf die Brücke… auf der Gegenseite hat es Verkehr aber auf unserer Seite – Leere… soooo schön!! Wir fragen uns aber schon was wohl los ist… am Ende der Brücke sehen wir schwarzen Rauch aufsteigen – vermutlich ein Unfall, raten wir 😏 ist ja nicht so schön, dass wir alleine fahren können wegen eines Unfalls. Aber als wir auf der anderen Seite von der Brücke kommen sehen wir was los ist: Traktoren versperren die Strasse und brennen tut ein Haufen Heu mit ein paar alten Reifen drin (schwarzer Rauch)… wir fragen die umherstehenden Männer, offenbar Bauern, was los sei: sie demonstrieren für bessere Agrarpreise. Später am Tag lesen wir in der Zeitung, dass offenbar überall in Frankreich solche Prostest-Blockaden sind… recht haben sie… und wir konnten so eine leere Brücke geniessen 😀 – Bauern sei gedank!

Wir fahren weiter – erst acht und wir haben schon 20km zurückgelegt und schon kommt die nächste Brücke über die Seudre in Sicht. Auch die nehmen wir noch vor dem Frühstück, dass wir dann in Ronce-les-Bains nehmen mit Aussicht auf ein schönes grosses Riesenrad direkt am Meer… so früh am Morgen leider noch nicht in Betrieb. Sibylle fühlt sich nicht so richitg wohl – Magenverstimmung. Vielleicht von den Muscheln gestern Abend, waren nicht so gut meint sie. So fahren wir nach dem Café au Lait noch ein zwei Kilometer weiter und legen uns dort an einen wunderschönen Strand… auch wenn es erst halb zehn ist haben wir uns das doch verdient, schliesslich sind wir schon fast 30 km gefahren… schön so früh am morgen schon am Strand zu liegen…

Nach etwas mehr als einer Stunde machen wir uns wieder auf den Weg, der uns durch den Forêt domaniale de la Coubre – La Tremblade führt… entlang der Côte Sauvage, wie die Küste hier genannt wird.

Sibylle geht’s wirklich nicht so gut… nur langsam kommen wir voran. Am Pointe de la Coubre machen wir nochmals einen Halt und trinken etwas. Sibylle möchte dann aber lieber weiter nach La Palmyre um zu sehen ob wir dort vielleicht bleiben können. Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir La Palmyre und finden auch gleich ein Hotel… nicht’s weltbewegendes aber immerhin ein Bett, und Balkon hat’s auch. La Palmyre ist einer von diesen typischen Küstenferienorten, der Ort voll mit den üblichen Läden und ein kleiner Vergnügungspark (Chilbi) fehlt auch nicht. Aber irgendwie gewöhn ich mich langsam an diese Orte – irgendwie haben sie auch ihren speziellen Charme… so am Meer unter Pinien mit einer schönen Uferpromenade…

Sibylle legt sich eine Weile hin und ich schau mal ob sich bei Airbnb was getan hat, hatte zwei mögliche Zimmer in Bordeaux angeschrieben, beides Absagen, so schreibe ich noch einer Wohnung, die zwar etwas teurer ist aber superschön aussieht… mal sehen was da kommt…

Am Nachmittag fühlt sich Sibylle besser und wir besuchen den Zoo von La Palmyre, gemäss Werbung der grösste von Frankreich… wir sind gespannt und leisten uns die 17 Euro Eintritt pro Person. Natürlich betrachte ich den Zoo mit anderen Augen nach dem Wissen, dass mir meine Tochter als Tierpflegerin im Zoo Zürich, mit der Zeit beigebracht hat 😉… der Zoo ist schön angelegt unter Pinien, viele Pflanzen, viele Tiere. Die Gehege nicht ganz so gross wie in Zürich. Aber alles ist sehr gepflegt und die Tiere können, wo möglich alle angefasst werden und auch gefüttert werden. Einzig die Affen dürfen weder berührt noch gefüttert werden und bei den Menschenaffen wird um ruhiges Verhalten gebeten. Es hat unheimlich viele Affen, so viele verschiedene Affenarten habe ich noch nirgendwo angetroffen – vor allem kleine Aefflein hat es sicherlich mindestens 10 verschiedene Arten. Tierpfleger sieht mannfrau keinen Einzigen obwohl alles sehr gepflegt uns sauber ist. Erst später, so gegen vier, halb fünf tauchen einige auf… vermutlich arbeiten sie morgens, wenn’s kühl ist, machen dann lange Siesta und beginnen erst so um vier/fünf wieder – der Zoo hat schliesslich bis um 20:00 Uhr geöffnet. Mal abgesehen, dass die Tiere eingesperrt sind ist es ein sehr schöner Zoo.

Danach gehen wir nochmals ans Meer. Es ist fünf und das Wasser steigt… immer wieder erstaunlich wie schnell das Wasser steigt. Zusehen kann mannfrau nicht – und doch, in den anderthalb Stunden in denen wir am Strand liegen ist uns das Meer sicherlich fünf Meter näher gekommen.

Sibylle geht es wieder gut… war glücklicherweise offenbar nur eine kurze Magenverstimmung. Sie hat auch schon wieder etwas Hunger und so halten wir an einem Restaurant mit Meerblick und dank der Hartnäckigkeit von Sibylle bekommen wir einen schönen Zweiertisch mit wunderbarem Blick auf’s Meer.

Jetzt sind wir bald zwei Wochen mehr oder weniger jeden Tag dem Meer entlang gefahren – schön… immer dieser Horizont… die Meeresluft und der Wind… der Himmel der sich oft im halbstundentakt verändert…

Bilder sagen mehr als Worte…

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