Überspringen zu Hauptinhalt

Morges – Genève / Tage 5 bis 7

3. – 5. Juni 2019

Montag, ich fahre von Yverdon nach Morges am Genfersee. Durch die Ebene von Orbe („Plaine de l’Orbe“), durch Getreidefelder. Anfangs begleitet von der Jurasüdfusslinie der SBB, wo die IC Neigezüge nach Genf respektive Lausanne fahren. La Sarraz mit seinem Schloss…. Cossonay lasse ich auf seinem Hügel rechts liegen. Danach geht es langsam runter durch die Weinberge des Vaud an den Genfersee. Eine schöne, heisse fahrt. Morges ist nicht so klein wie ich es mir vorgestellt habe, mit 15’000 Einwohner halb so gross wie Uster macht es aber einen grösseren Eindruck und das Stadtbild am See um einiges schöner.

Obwohl ich die 60km nach Genf nochmals in Nyon unterbreche um in einem der schönsten Bed&Breakfasts der Schweiz zu Übernachten, in der Domaine de Bois-Bougy, ein Traum. War schon einmal dort auf einer Velotour mit Sibylle und Simon im August 2012. Komme nicht recht in einen „Flow“, es läuft nicht, kann mich nicht entspannen. Krise, was soll das Ganze eigentlich, wozu fahre ich da durch die Gegend, sinnlos. Weiss nicht mehr wie ich auf die Idee gekommen bin. Irgendwie fixiert auf dieses Velofahren, weil ich sehr gute Erinnerungen habe, die sich jedoch nicht wiederholen lassen. Weiss ich ja eigentlich, eigentlich aber… was sonst? In die Toskana Freunde besuchen? Berghile bei Caritas, mich wieder in die Dienste von Anderen stellen. Sinnvoll wäre es – wirklich? Auf den ersten Blick sicherlich. Auf der anderen Seite ist jetzt die Gelegenheit um nochmals eine kurze Zeit einfach Zeit zu haben für einfach nichts Sinnvolles, keine Pflichten, Erwartungen, Aufgaben… kein Müssen. Die Gegend ist sicher nicht ganz unschuldig. Zwischen Morgens und Genf ist keine Ruhe zu finden. Die Gegend boomt wie mannfrau immer so schön lesen kann. Es ist eng zwischen See, Seegemeinden, Autobahn und Eisenbahn. Schon morgens früh ein Stau auf der Autobahn, an einem normalen Dienstag. Die Züge rauschen zwischen den Weinbergen im 5 Minutentakt: IC, Cargo, Regio, Regioexpress, Cargo, Cargo ect. Weiter oben wäre es sicherlich ruhiger, aber dort bin ich nicht… müsste schon hoch hinauf… 800m und höher, hinauf in den Jura. Und es ist Geld da, soviel Geld, dass es mir fast zuviel wird… würde mannfrau all das Geld einsammeln, ich weiss nicht, wieviel damit anzufangen wäre… aber sicherlich sehr, SEHR VIEL!!! 

Einziger Lichtblick ist das Abendessen im BnB in Nyon. Kaufe mir in Nyon einen Salat im Coop, ein halbes Poulet vom „Poulet Max“ am Bahnhof, der da offenbar jeden Dienstag steht, überhaupt nicht Bio ect., aber fein. Eine halbe Flasche Wein kaufe ich mir für 10 Franken auf der Domaine und geniesse es sehr auf dem Hof mit Blick auf den riesigen schönen Bauerngarten zu essen. Die Gedanken kommen ein wenig zur Ruhe….
Und dann, ein weiterer Ort der Ruhe… fahre am Mittwoch kurz nach 12 nach Genf rein und komme am Botanischen Garten vorbei… zieht mich an. Schiebe das Velo durch die Wege unter alten grossen Bäumen durch und setze mich 1 1/2 Stunden auf eine Bank unter einer dieser Bäume… schaue den Menschen zu, Jogger, Mittagsesser, Frauen mit Kinderwagen, Alte… sinniere vor mich hin und studiere ein wenig die Karte für den Weg nach Lyon… obwohl der Verkehr nicht fern und vor sich hin rauscht komme ich auch hier zur Ruhe… unter diesen grossen alten Riesen. Ansonsten Genf, ja sicher eine schöne (und eben auch unendlich reiche) Stadt… streife für das Apérobier noch ein wenig durch die Altstadt aber komme nicht wirklich gross zur Ruhe…


Das also waren die Tage
– 5 Yverdon – Morges (52 km)
– 6 Morge – Nyon (35 km)
– 7 Nyon – Genf (26 km)

weitere Fotos…. folgen… jetzt

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

An den Anfang scrollen
Suche