Überspringen zu Hauptinhalt

Heiss… 😱

Heute geht’s weiter mit Gemütlichkeit… ca. 42km bis Castelsarrasin bevor ich dann morgen die letzte Etappe von ca. 65km bis Toulouse unter die Räder nehmen möchte. Aber zuerst mal ein Petit Déjeuner, schliesslich hab ich ja Demi-Pension… und draussen ist grosser Markttag. Da das Hotel direkt bei der Markthalle liegt ist die Bar schon gut besucht mit Bauern und Marktfahrern, die ihre Stände bereits aufgebaut haben und jetzt noch einen Cafe nehmen bevor’s losgeht. Nach dem Frühstück mache ich auch einen ausführlichen Rundgang über den Markt… es ist halb neun, recht früh und es sind noch nicht sehr viele Leute unterwegs… so schlendere ich ruhig den Ständen entlang, beobachte und geniesse die Gerüche und Eindrücke, die Luft noch kühl aber die kommende Wärme schon unterwegs. Solche Märkte sind schon was schönes, das Konsumieren noch eine sinnliche Angelegenheit. Und wenigstens bei den Lebensmitteln stehen sich Produzent und Käufer noch eins zu eins gegenüber.
 
Um 10 bezahle ich das Hotel und rolle wieder zum Kanal runter… es geht weiter einfach einfach dem Kanal entlang… ist schon ganz schön warm aber im Schatten ist es noch erträglich. Schon nach 4km mache ich in Pommevic einen Abstecher in’s Dorf, vielleicht könnte mich mir nochmals einen Cafe genehmigen. Es hat sogar eine offene Bar aber nachdem ich zweimal durch’s Dörfchen gekreist bin entschliesse ich mich weiterzufahren. Bei der Ausfahrt fahre ich an einem Waschbecken vorbei – die Waschbretter aus Stein – da mussten Textilien noch was aushalten…
 
Immer dem Kanal entlang… von Zeit zu Zeit kommen mir jetzt Wanderer entgegen, die meisten, oder wohl alle, sind Pilger auf dem Weg nach Santiago di Compostela. Ob sie den ganzen Weg machen oder nur auf einer Teilstrecke unterwegs ist ihnen nicht anzusehen. Auf alle Fälle hinterlassen sie einen leidenden Eindruck – bei der heutigen Hitze auch kein Wunder. Ich bin froh um mein Velo, habe ich doch noch ein wenig Fahrtwind. Moissac, mein Mittagsziel ist eine wichtige Station auf diesem Pilgerweg. Ich habe vor… 15 oder 16 Jahren Max Frischknecht ein ganz kleines Stück von Figeac nach Moissac begleitet. Er ist wirklich den ganzen Weg von Rapperswil bis Santiago in gut vier Monaten zu Fuss gelaufen.
 
Inzwischen ist der Kanal in die Garonne gemündet, die hier fast einen kleinen See bildet da kurz davor der Tarn (Moissac liegt am Tarn) in die Garonne fliesst – kommt also eine ganze Menge Wasser zusammen – vor allem wenn’s dann Wasser hat. 
 
Komme gerade noch rechtzeitig vor 12 in Moissac an um mir eine weitere Flasche Wasser und einen kleinen Quiche zu kaufen bevor alle Läden für die Mittagspause schliessen. Es liegt bereits eine ziemliche Hitze über dem Städtchen. Rolle noch kurz durch den Ort, natürlich an der Kathedrale mit ihrem gewaltigen berühmten Eingangsportal vorbei, habe das alles viel grösser in Erinnerung. Danach fahre ich wieder an den Tarn und finde eine Bank, schön schattig unter Bäumen, wo ich eine längere Pause einlege.
 
Um zwei entschliesse ich mich nochmals in den Ort zu fahren um einen Cafe zu trinken um danach noch die letzten 8km unter die Räder zu nehmen. Werde ich wohl schaffen – egal wie heiss. Aber es ist wirklich heiss – mein Thermometer zeigt 36°, ausserdem bläst noch ein ziemlich starker ganz warmer Wind – gegen meine Fahrtrichtung 😱… aber es geht, hart im Nehmen wie ich bin!
 
Komme also früh in Castelsarrasin an – der Ort, erstaunlich gross, döst aber in der Mittagshitze vor sich hin. Hotel Marceillac ist schnell gefunden. Ein wunderschön renoviertes Haus… im Innern komm ich mir 100 Jahre zurückversetzt vor – auch die Madame macht diesen Eindruck, nicht dass sie so alt aussieht, aber ihre Art. Sie ist sehr freundlich und bemüht sich sehr um mich. 
 
Dusche und Siesta… bin ja immer noch in den Ferien. Um sieben ist die Hitze immer noch gross aber im Schatten mit einem Bier lässt sie sich einigermassen ertragen. Es gibt hier nicht viele Restaurants – eigentlich keine – vor allem in der Woche nicht. Typischer französischer Ort, ein, zwei Banken, mindestens zwei Boulangeries, eine muss ja offen haben wenn die Andere geschlossen hat und sonst ein paar Läden. Wenn es keine Touristen hat, dämmern diese Orte so vor sich hin… die meisten Leute gehen wohl in’s Einkaufszentrum (Carefour oder so) am Dorfrand. So gibt es heute nur einen Hamburger mit Frites in einer Pizzeria/Snack…
 

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

An den Anfang scrollen
Suche