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Camping…

Wie vorgenommen um 6 aufgestanden… als Erster beim Petit Déjeuner, noch alles dunkel… so musste sich noch der Nachtportier um mich bemühen, was er auch leidlich geschafft hat…

Und dann los, die ersten Kilometer meiner fünfwöchigen Velotour… und… ich sage ja immer ich mache mir keine Vorstellungen, aber ganz ohne geht’s ja doch nicht ;-)… also es war genau wie in meinen Vorstellungen… wunderschönes Wetter… angenehm kühl, fast ein wenig zu sehr… dem Doubs entlang, der seinen Weg durch die bewaldeten Jurahügel gefunden hat… die Vögel pfeiffen ihr Morgenkonzert, wenn mann nur wüsste wer da alles pfeifft ;-)… ein Reiher… die Kühe am Flussufer… ja!! genau so… und fahren fahren fahren… heute Richtung Dole… ca. 70km… dies erfahrungsgemäss meine realistische Tagesleistung, mehr schaff ich nicht….

Heute also die ganze Fahrt dem Doubs entlang… ausgenommen die Stellen, wo der Fluss nicht mit Schiffen befahrbar ist, meist wegen Stromschnellen oder untiefen Stellen… diese Stellen werden immer mit Kanälen umschifft… dieser Kanal heisst immer noch (seit Basel) Canal du Rhône au Rhin… wahnsinn was die gegraben haben, alles im 18./19. Jahrhundert, also nur mit Hacke und Schaufel, eine technische und logistische Meisterleistung… quasi der Gotthard der Franzosen ;-)…

Schleusen… Brücken… aktive und verlassene Fabriken… und wunderschöne Landschaften…

Mann radelt und radelt also… und denkt… über’s Geld… also wenn ich jeden Tag soviel ausgeb wie gestern… hmm muss ich in der Mitte mangels Finanzen abbrechen… jeden Tag ein Hotelzimmer geht einfach nicht. Viel kosten sie ja nicht im Vergleich mit der Schweiz, 40 – 70 Euros das Zimmer, egal ob eine oder zwei Personen… für mich allein aber doch ein rechter Happen (mal 35!?)… und auch die Chambre d’Hôtes sind nicht günstiger… also muss ich wohl oder übel doch das mitgenommene Zelt hin und wieder benützen 🙁 … stinkt mir, bin kein grosser Camper… na ja, mann kann sich’s ja mal ansehen… in Dôle solls ja einen haben… einen Campingplatz, sogar mit *** !!…

Die Einfahrt in Dôle um halb eins ist majestätisch, der Kanal überdacht von alten (nehm ich mal an , so gross wie die sind) Platanen (??? Botaniker ??)… also fahr ich mal zum Camping, Réception wegen Mittag bis zwei geschlossen… trotzdem fahr ich mal durch… hmmm eigentlich gar nicht so übel… schöne schattige Plätzchen… auch sauber scheints zu sein ( mann hat so seine Vorurteile)…

Also fahr ich mal erst nach Dôle rein… (übrigens keine grosse Sache)… und lass sich die Sache mit dem Camping mal setzen… unentschlossen stosse ich mein Rad durch die wunderschönen alten Gassen… bleibe hungrig vor einer Bar/Brasserie (ouvert 7/7 jours de 10h jusque 3h) stehen, die leer ist aber schattige Plätze hat, dahinter ist’s gerammelt voll???… aber der Besitzerchef oder was auch immer lächelt mich freundlich an und grüsst… unentschlossen wie ich manchmal bin… hat kein Schattenplatz für mein Velo.. meine Gedanken mit mir selber zwiegesprächle… roll ich mal die Gasse weiter… aber irgendwie hats nichts besser scheinendes… und der Hunger.. also zurück… “tu peux mettre ton velo avant la porte là” sagt der Chef und deutet auf die Eingangstür der Generali-Versicherungsagentur “c’est fermée…”. Ah ein kaltes Coci… und einen Salade Chèvre avec Frites bestellt… und er ist wirklich gut!!… frischer Salat, Tomaten und Zwiebeln und frisch überbackenes Parisiette mit Fromages du chėvre und die Frites heiss und knackig und wirklich genug!!… (für Euro 11.50!!!) weiss auch nicht wieso’s keine Leute hat…

Inzwischen, dank Stärkung, hat sich der Gedanke mit dem Camping gefestigt und da’s halb drei ist fahr ich also nochmals schauen… meld mich ordnungsgemass an der Réception an, place pour une personne avec tente sans éléctricité Euro 8.75 taxe séjour inclus… sogar wifi hat’s, nur funktionierts nicht, trotzdem, 8.75 das ist schon was Anderes…

Also Zelt unter schattigen Bäumem aufgestellt… geduscht, alles wirklich picobello sauber!!… glück gehabt… halt ich auf meinem Mättchen ein Nickerchen unter Bäumen…

So gegen fünf fahr ich mal wieder in die Stadt… Sightseeng mit dem Velo bewährt sich, da kann sich mann schnell einen Überblick verschaffen… im Stadtpark ist im Juli und August immer vom Mittwoch bis Sonntag “Fêtes du Soleil”… also immer wenn die Sonne scheint… Donnerstags und Samstags gibts sogar ein Konzert ce soir Jazz… ab 20.30… mal sehen…

Also rolle ich einfach mal noch ein bisschen durch die Stadt… halte beim Ofiice de Tourisme, wo mich die liebe Dame an ihrem Wifi (die nennen das hier also so, und sprechen es auch so aus wiefie) teilnehmen lässt…

An einer Bar… auch hier wieder der Augenkontakt mit dem Besitzerchef (?) der mich halten lässt… bestell ich mir ein Pression und geniesse… beobachte wie sich zwei junge Damen beim Marokkaner weiter unten Essen holen und es hier in der Bar essen… meine frage ob das hier so gemacht wird, wird bejaht… also bestell ich mir ein Sandwich mit Salat, Tomaten und Poulet, dass mir dann wie im Restaurant gebracht wird… echte Zusammenarbeit!!… Sandwich übrigens sehr gut, Poulet scharf…

Noch ein Pression zum verdauen und ein Café… dann fahr ich doch nochmal zum Sonnenfest im Park, gespannt, was denn da für Jazz gespielt wird… à la Django Reinhardt, zwei Gitarren und ein Bass vom Feinsten… friedliche Stimmung… wundervolles Abendlicht!!

Gegen halb elf roll ich durch den inzwischen angnehmen, beinahe etwas kühlen Abend (muss mir morgen was mitnehmen) meinem Zelt entgegen und verbringe meine erste Nacht unterwegs im Zelt…

Und die Fotos

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Liebste!
    Schön duesch brichte 🙂 han grad alles em Simon als Guet-Nacht-Gschichtli vorgläse und dezu hämmer na chli d Föteli aglueged. Gsehd würklich traumhaft us !! Ich dänke na, s dritte Bierli sötsch dänn amigs dur es Glas Wasser ersetzte und d Pommes bruchts au nöd unbedingt zum Salötli… hihi, dini Schlankheitsmöchtegernmoralapostelin….
    Mir händ hüt au na e chlini Ufregig gha. D SBB hät mal wieder Stellwerkstörige gha und de Simon isch nach sim Kürsli im Stadelhofe stecke bliebe… debie hetter en Optikertermin gha, willer kei Linse me hät 🙁 Will ihm niemmerd hät chönne säge wo und wänns en Ersatzbus uf Uster hät, ischer is Reisebüro und hät vo det us mir aglüttet (er hät ja keis Handy, das arm Chind). Ich han em gseit er söll is Kaffi Manderin, ich chämen mit em Mobility cho hole. Also, Mobility reservier (keis da, eis vom Bahnhof, scheissse, wot kein Automat… umeklickt wie blöd bis i er Guets gha han. Em Optiker aglüte und gseit es wärdi spöter, dänn los, über d Forch Richtig Bellevue. Plötzli hani gmerkt, dass mer im Bellevue gar nöd so guet cha anefähre, also im Fahre 1818 aglütet, mit em Kafi Mandarin lah verbinde, em Simon usgrichtet, dass er söll in Tüfebrunne cho mit em Tram. Er hät vor Ufregig s Coci über sini Hose usglärt und Naseblüete übercho . (Kommentar vo ihm dezu hüt z Abig; weisch wies peinlich isch, da laufsch dur d Stadt, gsesch us wie wännd id Hose bieslet hettsch und dezu hebsch der es bluetigs Tuech vor d Nase. d Lüüüt händ mich ja aglueged….. 🙂
    Hanen also gholt und na rächtziitig zum Optiker bracht… nur us euisem gmüetliche Packabig isch dänn irgendwie nüt meh worde… sind beid chli groggischoggi.
    Ich han mit de Coni vorbereitet gha (sägere amigs nach vier Stunde müess ich gah) und so hanis au gmacht und dänn isch voll ok. Nachher bini an See go ränne un na ganz churz is Wasser. Dasch himmlisch gsi. Pfus guet und danke für d Küss vo under de Mistle.
    K.Sib

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