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14. Juli 2015 (Quatorze Juillet)

Der Himmel grau, ein leichter Nebel über dem Meer und als wir aus dem Hotel kommen nieselt es sogar ein wenig, so dass wir die Regenjacke anziehen… die Aussichten sind jedoch gut und so machen wir uns auf die Räder… das Ziel heute noch nicht ganz klar definiert… bis Pornic soll’s sicher gehen, das sind nur etwa 30km… nicht’s übertreiben für den Anfang!

14. Juli – Quatorze Juillet – der 1. August für die Franzosen. Vor zwei Jahren hab ich davon nicht viel oder besser eigentlich gar nichts gemerkt. Aber heute hier in St-Brevin an der Strandpromenade scheint die ganze Prominenz der Gemeinde auf den Beinen… es erinnert mich an Beschreibungen in Romanen… die Pompiers stehen in Reih und Glied militärisch Stramm mit blankpolierten Feiertagshelmen, gegenüber haben sie ihren gesamten Fuhrpark aufgestellt. Auch die Dorfkapelle ist in ihren roten Uniformen angetreten, ist sich aber noch am formieren, scheinen nicht so gut organisiert und geführt zu sein wie die Pompiers. Dazwischen in der Mitte haben sich die Kriegsveteranen im Halbkreis aufgestellt… jeder mit seiner Regimentsfahne… alte Herren, vielleicht der Eine oder Andere noch aus dem zweiten Weltkrieg, wobei, die müssten ja jetzt um die 90 sein und so alt sehen sie nicht aus… also müssen sie in den Kriegen danach gewesen sein… da hat Frankreich ja doch noch einiges zu bieten, Korea und vor allem Algerien, aber auch sonst noch so einige kleinere und grössere Konflikte in Afrika und auch sonst haben sie ja immer mal wieder mitgemischt… dann die Nationalhymne, la Marseillaise, alle stehen stramm und die Nationalflagge wird vom Dorfpolizisten gehiesst. Der Bürgermeister hält eine kurze Ansprache und geht dann mit den Ehrengästen – aus dem Partnerort aus der Schweiz (!!), aber verstehe nicht welchem –  einmal die Ehrengarde der Pompiers auf und ab, ganz feierlich. Dann werden den Veteranen irgendwelche Medaillien verlieren, immer noch!!

Aber wir haben genug und fahren langsam der Strandpromenade entlang… weit kommen wir aber nicht, da es nun kräftiger zu regnen beginnt und wir in St-Brevin-l’Ocean (nomen est omen, St-Brevin-les-Pins liegt an einem Pinienwäldchen, vielleicht war’s früher grösser, und vor allem noch an der Loiremündung gegenüber von St.Nazaire, St-Brevin-l’Ocean, liegt daneben um die Ecke aber schon am Atlanik…) schon wieder halt machen und in der Boulangerie ein Croissant und ein Pain au Chocolat kaufen und in der danebenliegenden Brassiere einen Café au Lait nehmen. Während wir gemütlich unter der Marquise sitzen reisst der Himmel auf und die Sonne scheint schon wieder… wir sind am Atlantik, das Wetter zieht schnell…

Weiter geht’s durch Ferienhaussiedlungen und dann etwas ins Landesinnere durch Wäldchen und Wiesen nach Pornic. Denn Weg kennen wir noch – sind wir vor zwei Jahren schon gefahren und vieles kommt uns bekannt vor. Nach 26km… einer für den ersten Tag doch gewaltigen Anstrengung 😉 suchen wir uns ein Hotel, wieder durch das Office de Tourisme, dort sagen sie uns auch gleich wo es noch Platz hat, da die Hotels ihre Buchungen offenbar immer an’s Office de Tourisme weiterleiten, sehr praktisch. Alle Hotels haben noch Zimmer frei und so fällt unsere Wahl auf ein Logis de France in Ste-Marie, einem „Vorort“ von Pornic – ca. 2km vom Ortskern entfernt. Nachdem wir uns 3 freie Zimmer angeschaut haben fällt unsere Wahl auf das Teuerste (EUR 90), dafür mit Balkon und schön hell. Ein Nachmittag am Strand… ca. 14:00 Uhr sind wir schon am Strand und es hat ganz wenig Leute… das Meer hat gerade seinen Tiefpunkt erreicht und beginnt wieder zu steigen und je mehr es steigt desto mehr Leute kommen, offenbar schauen die Leute darauf… im Gegensatz zu St-Brevin keine einzige Qualle… das Wasser ist kalt, keine 20 Grad… Atlantik…

Abends, Moules et Frites mit einem kühlen Rosé im Hafen von Pornic – weiter vorne zur Feier des Tages ein Bühne mit Live-Musique, einfacher Rock aber gut gespielt, die Leute  feiern an langen Tischen mit Moules et Frites… Sibylle ist’s ein wenig schlecht, hoffentlich hat sie nicht die Magendarm-Grippe aus Uster mitgenommen. So fahren wir zurück in’s Hotel les Sables und ich setze mich noch ein wenig in den Hotelgarten, trinke einen Kaffee und geniesse den Abend… ein Café, ein Bier… alles Bestens. Nehme meinen MacBook mit schreibe diese Zeilen. Zurück auf dem Hotelzimmer stelle ich fest, dass ich den MacBook nicht aufladen kann 😏… der Stecker ist ein Dreipolstecker und in Frankreich kommt offenbar der dritte Pol, die Erdung immer aus der Steckdose, weiss nicht wie das im Fachjargon heisst – auf alle Fälle geht das so nicht. Muss mir einen Adapter besorgen….

les photos…

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