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Ruinen und blaue Sterne am Quatorze Juillet…

Um 6 steh ich auf, packe meine Sachen, ess meinen Stengel (scheint sich zu bewähren) und fahre los Richtung Palinges, ca. 60km heute, dort soll der Campingplatz am See liege…

Jetzt werd ich belohnt für den gestrigen Aufstieg, die ersten 10km gehen (fast) nur runter. Morgens ist es noch so frisch, dass ich meine Jacke und die langen Hosen gut gebrauchen kann. Zurück ins Tal, durch das noch schlafende Couches, Reben und Felder in wunderbarem Morgenlicht… Ausblicke in die weite der Landschaft, die noch im Dunst der Nacht liegt…

Vorbei an einer alten verlassenen romanischen Kapelle umgeben von einem Friedhof geht’s wieder zurück an den Canal du Centre. Der offizielle Weg führt durch die Hügel, aber daher komm ich ja… also nehm ich die Strasse dem Kanal entlang in der Annahme, dass dort am Sonntagmorgen noch kein Verkehr ist (richtig ;-)) ). Wenn ich nur all die Pflanzen kennen würde, sind bestimmt hundert verschiedene Gräser und Blumen und ich kann’s nicht lassen meine Fotomanie auszuleben ;-) , so gibt’s natürlich keine Kilometer, aber Zeit hab ich ja…

In Ecuisses finde ich eine offene Boulangerie, wo ich Croissant und Pain au Chocolat kaufe und in der Bar mit zwei!! Cafe au Lait geniesse…

Weiter geht’s unter der TGV-Linie durch, dem Kanal entlang, wo sich inzwischen auch die Angler einrichten richting Montceau-les-Mines. Montceau gibt es erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, eine Industriestadt gegründet wegen der Kohle, hatte sich dort auch gleich die Stahlindustrie angesiedelt, die inzwischen aber bereits wieder verschwunden ist. Rund um die Stadt verlassene Industrieruinen aus der grossen Zeit des Stahls. Finde diese Ruinen genauso faszinierend wie die alten Schlösser wann wird man sie wohl besichtigen können?

Und weiter gemächlich bis Palinges, wo ich wirklich auf dem Camping am See absteige. Die Dame an der Réception scheint was von Fahrrädern zu verstehen, sie bewundert mein Rad mit der Bemerkung: Schlicht aber alles was es braucht in Luxusausführung… Schaltung, Keilriemen und Stahrahmen, c’est cher comme ça…

Trockne mein Zelt, dass von heute morgen noch feucht ist… und gehe im See baden. Übrigens sieht mann das selten, obwohl überall Wasser ist, baden die Franzosen nicht, es gibt praktisch keine Schwimmbäder und badende (weder im Wasser noch in der Sonne) Franzosen hab ich bis jetzt keine angetroffen… scheint nicht üblich zu sein, ausser am Meer. Angeln, Pichnicken, unter Bäumen schlafen ja, aber nicht baden.

Nach zwei Tagen wieder Internet, die Voraussagen für Ende Woche sind eher schlecht, Gewitter für Donnerstagnachmittag und Freitag… dann wieder schön… ich ändere meine Pläne, kürzere Etappen bis Donnerstag und dann Freitag einen Ruhetag in Nevers, wenn alles klappt.

Gegessen hab ich am Stand, der neben dem Zeltplatz (übrigens wiederum sehr gepflegt und alles sauber!!!) steht… und gar nicht mal schlecht… geführt von, so meine Beobachtungen und Vorstellungen, von einem einfachen jungen Paar, sie schwanger, die sehr liebevoll miteinander umgehen… es kommen noch ein befreundetes Paar mit Kind und die Mutter (?) vorbei und irgendwie macht das alles einen sehr friedvollen Eindruck (na ja, so stell ich mir das wenigstens vor ;-) )…

Vom Quatorze Juillet merkt mann hier übrigen gar nichts…

Ein romantischer Abendspaziergang um den See mit mir und meinen Gedanken… und dann in’s Zelt.. morgen hab ich mir nur 32km vorgenommen…

Fotomanie…

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