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Rebenpflegeblechbüchsen…

Heute fahre ich bis Tours, bin gespannt, eine Stadt beinahe so gross wie Zürich… morgen um 14:59 kommt dann Sibylle in St-Pierre-des-Corps an, am TGV-Bahnhof von Tours. Sind nur 30 km, so dass ich Zeit habe, erst Frühstücke und dann in der Aufenthaltsecke des Hotels zwei Tage meines Tagebuchs hochlade… im Zimmer hab ich keinen Wifi-Empfang.

Um halb elf setz ich mich dann auf den Sattel… bis Montlouis-sur-Loire fahre ich abseits der Loire ein wenig rauf und runter durch die Felder und vor allem Weinberge. Die Wolken ziehen schnell heute… immer wieder kommen grosse dunkle Wolken… aber immer hoch… zwei, drei Mal regnet es, aber immer nur kurze 5-Minuten-Schauern, dann ist die Regenwolke schon wieder vorbeigezogen. Ich stell mich jeweils einfach unter grosse Bäume, dass reicht um nicht nass zu werden.

Die Weinbauern arbeiten in ihren Reben, die so geschnitten und angelegt sind, dass sie maschinell bearbeitet werden können… auch gespritzt wird kräftig… womit weiss ich nicht…

Von Montlouis hab ich eine schöne Sicht auf das Loiretal… danach führt der Weg über und unter grossen Ausfallstrassen an die Loire und weiter zwischen einer vielbefahrenen Strasse und der Loire Richtung Tours. Der Himmel inzwischen wieder blau mit vielen weissen Wolken… dafür bläst ein kräftiger Westwind… ich muss dagegen ankämpfen, die Loire ist richtig aufgewühlt von diesem Wind. Es ist etwas mühevoll heute, die letzten Kilometer ziehen sich bei diesem Wind in die Länge… die Stimmung irgendwo zwischen 6 und 7. Dann, endlich sehe ich die zwei Türme der Kathedrale von Tours… noch unter der Autobahnbrücke durch und dann fahre ich endlich in die Stadt ein.

Sie gefällt mir auf anhieb… trotz der Grösse. Für Velo’s hat es oft Velostreifen und viele Strassen sind gesperrt für die Blechbüchsen oder die Durchfahrt erschwert, so dass die Autos gezwungen sind langsam zu fahren. Rolle langsam durch die Strassen… und schon bin ich am Bahnhof von Tours, ein Sackbahnhof und eben nicht derjenige, an dem die TGV’s halten. Hier ist das grosse Office de Tourisme und ich bersorge mir gleich einen Stadtplan und ein Verzeichnis der Hotels… die Dame kreuzt mir sorgfältig mit Nümmerchen die Zweisterne-Hotels auf dem Plan an…

Fahre Richtung Altstadt bei der Kathedrale… trinke erst mal einen Kaffee in einer Bar und mach mich dann auf die Suche nach einem Hotel… lange suche ich nicht, schon das Erste hat Platz, wird auch in meinem Reiseführer aus der Bibliothek Uster beschrieben und so bleibe ich gleich dort, Hotel de Cygne… nicht mehr das Modernste, aber es hat Charme.

Richte mich ein, dusche und dann spaziere ich durch die Gassen der Altstadt. Die ist riesig und besteht aus zwei Teilen, getrennt durch eine grosse lange Geschäftsstrasse an der all die grossen und berühmten Geschäfte sind und, ganz neu, auch die Strassenbahn fährt… wie in Orléans auch hier niegelnagelneue Trams. Die Linie, die von Nord nach Süd durch ganz Tours führt wurde erst diesen Frühjahr eröffnet und überall stehen noch Schilder, um die Passanten auf das neue Verkehrsmittel aufmerksam zu machen und auch zu warnen… sie müssen sich offenbar erst mal an dieses fast lautlos dahingleitende Gefährt gewöhnen. Offenbar sind Trams als ÖV-Beförderungsmittel in Frankreich im Trend. Auch in Orléans sind die zwei Linien erst kürzlich neu gebaut worden und in Besançon sind zwei Linien komplett neu im Bau, alle diese Städte kannten vorher nur Busse.

Schlendere durch die Gassen… hat viele Café’s und Bar’s … die auch gut besetzt sind… viele alte Häuser… setz mich in eine Brasserie, wo gleich einer mit mir über die Scouts (Pfadfinder) anfängt zu diskutieren, er mag sie nicht, diese Uniformen erinnern ihn immer an’s Militär und das mag er noch weniger… dass find ich auch, aber gegen die Pfadi’s hab ich eigentlich nicht’s…. schreibe und lese ein wenig… und spaziere dann langsam zurück zum Hotel… unterwegs komme ich noch am Turm Charlemagne vorbei, der früher zu einer Kirche gehörte, die jedoch schon lange nicht mehr steht… nur der Turm ist noch vorhanden…. allerdings ist er eines Abends 1928 einfach in sich zusammengestürzt und wurde erst vor kurzem wieder hergestellt.

Hole mir im Hotel eine Jacke, es ist heute angenehm kühl, habe sogar lange Hosen an… trotzdem esse ich draussen in einem italienischen Restaurant eine Pizza, diesmal ist sie richtig gut. Danach spaziere noch eine Weile durch die Gassen zur Kathedrale, wo mich die vielen Details der Fassade fesseln… Mein letzter Abend allein auf dieser Reise… aber ich freue mich wenn morgen Sibylle kommt, einerseits… andererseits bin ich auch gespannt wie es wird, so zu zweit… mais en verra …

et comme toujours… les photos

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