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Brücken…

Sieben Uhr Frühstück im Hotel.  Mein Rad beladen, das geht schnell, alles hat seinen Platz. Das gefällt mir am länger Unterwegssein, mann weiss was man wo hat, alles hat seinen Platz und mehr braucht und gibts nicht, im Gegenteil, meistens hab ich doch noch immer zuviel dabei.

Also über den Pont Canal, ja!, der Kanal führt über eine Brücke über die Loire, mich faszniert das, immerhin sind das doch einige Tonnen Wasser und das Problem des Dichthaltens muss ja auch gelöst sein. Heute ist das ja kein Problem, aber 1830?

Und wieder dem Kanal entlang, jetzt heisst er Canal latéral á la Loire, was soviel heisst wie Kanal an der Seite der Loire, also weil die Loire nicht schiffbar ist, unregelmässiger Wasserstand, vor allem im Sommer kaum Wasser, wurde daneben ein Kanal gebaut. Manchmal führt der Kanal direkt neben der Loire, manchmal sind einige Kilometer Abstand dazwischen… die Loire “mäandert” kräftig… der Kanal geht natürlich den kürzesten Weg….

Übrigens, was ich schon lange erwähnen wollte: Mücken!!! Hat es keine!!! Erstaunlich, bei dem vielen Wasser. Auch beim Campen, bis jetzt kein einziger Mückenstich!!! Hab extra Anti-Brumm dabei, bis jetzt noch nicht benötigt :-)…

Noch mehr als Schleusen hat es Brücken, grosse, kleine, breite, schmale, alte (gefallen mir besser als die Neuen), neue, Auto- und/oder Eisenbahnbrücken… also Brücken Brücken Brücken… was mich immer wieder abschweifen lässt beim Fahren… Brücken: verbinden Ufer, Menschen, Höfe, Städte… brücken schlagen… mannfrau könnte philosophische Veloferien anbieten… mannfrau könnte die Gedanken fliessen lassen und sich dann Austauschen, zum Beispiel zum Thema Brücken ;-) ….

In Pierrefitte, selbstverständlich mit dem Zusatz ” -sur-Loire” gibt’s ein Lädeli, das hier multifunktionell ist: Laden, in dem sich vermutlich alles lebensnotwendige findet, Tabac, Bar und Café in Einem… trotz bereits genossenem Petit Déjeuner erlaube ich mir nochmals ein Croissant zum Café au Lait ;-).. schliesslich hat mann Ferien… währen der halben Stunde, in der ich draussen vor der Bar sitze gehen sicherlich 8 Frauen in die Bar, höre sie laut diskutieren und immer wieder lachen… verstehe jedoch zu wenig Französisch als ich nebenbei mitbekäme um was es geht. Als ich dann reingehe um zu Bezahlen, sitzen sie alle am langen Tisch und riechen an Seifen und reichen sie sich weiter… also wie eine Tupperware-Party, eine morgendliche Party du Savon ;-)…

Bei Gilly-sur-Loire verlass ich den Kanal, der Weg führt jetzt als seperater Veloweg, wunderbar schattig mit Bäumen überwachsen, neben der Hauptstrasse entlang Richtung Bourbon-Lancy.

Es ist jedes Mal so eine Sache, das Ankommen in einem Ort… meistens ist es Mittag oder sogar eins halb zwei, es ist heiss, ich bin durstig, verschwitzt müde und der A… tut mir ein wenig weh… also die Stimmung eher bei 3-4 ( von 10 ;-) ). Ich rolle also ein und dann senkt sich der Pegel entweder noch weiter nach unten oder er steigt ein klein wenig. Ich kann nicht recht erklären woran das liegt. Auf alle Fälle sinkt er in Bourbon-Lancy weiter… der Ort liegt auf einem Hügel!! also muss ich noch raufpedalen… kann also nicht gemütlich einrollen… hat einen ganz kleinen mittelalterlichen Kern und einen schönen Park… offenbar ist es auch ein Thermalbadeort… aber es “funkt” definitiv nicht…

Das Hotel ist mir zu teuer, der Camping am Eingang des Städtchens an einem See gelegen war schöner, trink noch eine Cola und fahr also zurück zum Camping.

Stell mein Zelt auf… und treffe Joseph. Joseph kommt auf mich zu fragt woher ich komm, wohin ich geh ect ect. Am Anfang dacht ich, er sei ein Clochard mit seinem zerknitterten Hamd, den dunklen Anzughosen und den Arbeitschuhen. Sagt er käm aus Dublin und lebe in Paris, sein Englisch ist wirklich Irisch und französisch spricht er mit starkem Akzent. Langsam komm ich zum Urteil, dass er nicht ganz 100 ist, aber absolut harmlos, fast kindlich naiv… er hat auf alle Fälle einen Hammer um meine Heringe einzuschlagen… dann eine Dusche (wiederum alles sauberstens)… dann setz ich mich bei der Réception in den Schatten und schreib ein wenig an meinem Tagebuch… und döse vor mich hin…

Gegen sechs geh ich zurück zum Zelt… mal sehen was Joseph macht, er hatte mich gefragt ob ich mit ihm Nachtessen komme und wieso nicht, auch wenn er ein wenig komisch ist hat er mich irgendwie gerührt, aber inzwischen hatte er eine andere Idee und war Einkaufen… ein Baguette, einen Streichkäse und eine Patée… und Chips. Denk wieso nicht… esse also ein halbes Baguette mit Streichkäse, zum Trinken gibt’s Wasser… bis jetzt war das mein günstigster Tag ;-)… geh dann noch mit ihm am See spazieren und möcht ihn zu einem Kaffee einladen, aber es hat alles geschlossen. So sitzen wir auf einem Bänklein… er fragt mich mindestens ein dutzend Mal wie er morgen nach Digoine käme, also wo ich hergekommen bin… ich erklärs ihm ein dutzend Mal… ich glaub er kann nicht lesen… er will nämlich, auch mit dem Velo, nach Italien???

Hab kein Foto von ihm… hab mich nicht getraut…

Zurück auf dem Camping geh ich bald schlafen…

Fotomanie…

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